Pressespiegel 2022
Endlich wieder da: Adventssingen mit Chören aus Recklinghausen und Umgebung
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Mit dem Start des Weihnachtsmarktes in der Recklinghäuser Altstadt können sich die Bürger*innen auch auf eine weitere traditionelle Veranstaltung freuen. Das beliebte Adventssingen findet am Freitag, 25. November, ab 18:00 Uhr nach zweijähriger coronabedingter Pause wieder auf dem Kirchplatz vor St. Peter statt.
„Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Mitsingen zu kommen“, sagte Bürgermeister Christoph Tesche bei der Vorstellung des Programms. „Gemeinsam stimmen wir uns auf die Vorweihnachtszeit ein. Veranstaltungen wie diese gewinnen gerade in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben, an Bedeutung, da sie das Zusammengehörigkeitsgefühl einmal mehr stärken. Umso mehr freue ich mich deshalb, dass das Adventssingen in diesem Jahr wieder stattfinden kann.“
Sechs Chöre aus Recklinghausen und Umgebung haben ihre Teilnahme beim Singen in der Altstadt zugesagt. Mit dabei sind der Städtische Chor Recklinghausen, der Männergesangsverein Liederkranz, Concordia Grullbad, der Chor der Freude und der Gemischte Chor Alt-Castrop. Auch der Nachwuchs ist mit von der Partie: der Kinderchor der Marienschule.
Der musikalische Leiter des Adventssingens, Peter Specka, hat die schönsten Lieder zum Advent zusammengestellt. Peter Bötticher begleitet die Veranstaltung am E-Piano. Das Programm bereichern in diesem Jahr außerdem das Bläserquartett der Neuen Philharmonie Westfalen (NPW) mit traditionellen Bläserweisen und die Recklinghäuser Band „Shamrock“ mit Weihnachtsliedern im Irish Folk-Sound. Wer nicht ganz textsicher ist, muss sich nicht sorgen; die Organisator*innen verteilen kostenlose Programmhefte.
Der Besuch des Adventssingens ist kostenlos.
Alle aktuellen Informationen zum Vorstellungsbesuch und zum Programm „Kultur kommt“ sind hier online zu finden.
Bürgermeister Christoph Tesche (r.) stellte das diesjährige Programm für das Adventssingen 2022 gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Peter Specka (l.), der 1. Vorsitzenden des städtischen Chores, Marianne Kalfhaus, (2.v.r.) und Mitgliedern des städtischen Chores vor. Foto: Stadt RE
Isabel Wessels
Stadt Recklinghausen
Pressestelle
Ein kühnes Wagnis
Mozarts Requiem mit einem Laienchor: Mit dem Städtischen Chor Recklinghausen gibt Mateo Peñaloza Cecconi ein beachtliches Debüt im Ruhrfestspielhaus. Auch die neue Konzertmeisterin stellt sich vor.
Von Bernd Aulich
Mitten im Lacrimosa, dem achten Teil seines Requiems, riss Mozart 1791 der Tod die Feder aus der Hand. Dem genialen Komponisten war es nicht vergönnt, die imposanteste Vertonung der katholischen Totenmesse zu vollenden.
Wer die Ohren gespitzt hat im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen, vernahm, wie die Musik just nach dem achten Lacrimosa-Takt abflachte. Der junge Dirigent Mateo Peñaloza Cecconi legte an dieser markanten Stelle des berühmtesten Fragments der Musikgeschichte keineswegs eine Zäsur ein. Auch die Frage, welche Fassung des Nachkomponierten heutzutage opportun erscheint, stand beim Städtischen Chor Recklinghausen nicht zur Debatte.
Dass sich ein Laienchor, und sei er noch so passioniert wie der Städtische Chor Recklinghausen, an dieses Monument wagt, wirkt mutig, um nicht zu sagen tollkühn. Es unterstreicht den Ehrgeiz, mit dem Mateo Peñaloza Cecconi nach dem gerade erst in Stuttgart bei Professor Rasmus Baumann bestandenen Examen als Dirigent ein beachtliches Debüt als neuer Chorleiter gelang. Kein Zweifel: Für den Städtischen Chor Recklinghausen ist Mateo Peñaloza Cecconi ein Glücksgriff. Nicht nur als profilierter Dirigent mit klarer Zeichengebung und pointierten Akzenten, der diesem Chor bislang fehlte.
Er bringt zwei weitere Qualifikationen mit, die ihn für diese Aufgabe prädestinieren. Mateo Peñaloza Cecconi ist ein ausgebildeter Bariton. Er hat Mozarts Requiem schon in der Berliner Philharmonie gesungen. Und er hat in Freiburg Chorleitung studiert, noch als Student keinem Geringeren als René Jacobs bei einer Mozart-Choreinstudierung assistiert und zwei Jahre lang als Leiter des Collegium Baden-Baden erste Erfahrungen gesammelt.
In Geldnot ließ Mozarts Witwe Konstanze Mozarts bestenfalls zweitklassigen Schüler Franz Xaver Süßmayr das Requiem vollenden, um die zweite Tranche des mysteriösen Auftraggebers Graf von Walsegg einstreichen zu können. Der war bekanntlich selbst ein Notenfälscher wie Süßmayr. Das Requiem wollte er zum Todestag seiner Frau unter eigenem Namen zum Besten geben.
Haltetöne am Ende der Kyrie imponieren
Das mit ausgiebigem, freundlichem Beifall quittierte Ergebnis im Ruhrfestspielhaus ließ Mozarts spannungsträchtige, lebendige Dynamik ebenso wie die zwingende Intensität der besten Profi-Chöre wie zum Beispiel des ChorWerks Ruhr bestenfalls erahnen. Hier bleibt für Mateo Peñaloza Cecconi wie bei der Durchschlagskraft, die das einleitende Introitus verlangt, noch einiges zu tun. Aber vieles imponierte: die Haltetöne am Ende des Kyrie, die feinen Schattierungen im ganz und gar nicht explosiven Dies irae, das bis ins Pianissimo gut ausbalancierte Rex tremendae, das Stakkato im Lacrimosa, der aus Bach-Passionen bekannte, belebte Turba-Chor-Effekt im Sanctus, die Aufteilung der Chorgruppen im Domine Jesu und das Anschwellen bis zum Innehalten im Agnus Dei.
Noch ein Debüt stand an diesem Abend an. Die neue 1. Konzertmeisterin Sun Keiner stellte sich mit der famos musizierenden, wie vorgeschrieben mit drei Posaunen und zwei Trompeten besetzten Neuen Philharmonie Westfalen vor. Ihr Konzertexamen legte sie im Corona-Herbst 2020 an der Hamburger Musikhochschule mit Beethovens Violinkonzert ab. Ob sie es auch im Wunschkonzert am 29. November im Festspielhaus aufführen wird?
Eine glückliche Hand zeigte Mateo Peñaloza Cecconi mit dem jungen Solisten-Ensemble. Sopranistin Julia Obert, Tenor Uwe Gottswinter, Altistin Isabel Pfefferkorn und Bassist Simon Robinson lösten Mozarts pulsierende Aura mit Aplomb ein. Iintensiv beschworen sie vorab das verwunschen Atmosphärische im gut 100 Jahre alten Requiem da Camera des Engländers Gerald Finzi.
Bernd Aulich, Recklinghäuser Zeitung, 03. November 2022
Jahreshauptversammlung Städtischer Chor
mit Neuwahl des Vorstandes, Jubilarehrung und Verabschiedung des längjährigen Chorleiters
Am Dienstag, 14. Juni 2022 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des Städtischen Chores Recklinghausen im Kolpinghaus statt – erstmalig seit Pandemiebeginn wieder in Präsenz.
In den Vorstand wurden gewählt: Marianne Kalfhaus (Vorsitzende), Renate Wickbold (Stellvertretende Vorsitzende), Gisela Post (Schatzmeisterin), Karin Otto (Schriftführerin neu im Vorstand) und die Stimmsprecher Ursula Breuing, Susanne Korte, Eva-Maria Arnold und Erich Nölle.
- Für 10-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Margret Münchenberg, Werner Münchenberg, Penelope Crowe, Annegret Strübig und Uwe Strübig.
- Für 20-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Ulrike Dalibard und Astrid Schiffgens.
- Für 30-jährige Mitgliedschaft wurde Thomas Rößmann geehrt.
Eine besondere Ehrung erhielt Günter Grollmann für 64 Jahre Mitgliedschaft im Städtischen Chor Recklinghausen. Er hat viele Jahre als Vorsitzender oder als Stellvertretender Vorsitzender die Geschicke des Chores gelenkt und 64 Jahre als unverzichtbarer Sänger im Tenor mitgewirkt. Herrn Grollmann wurde vom Chor zum Ehrenmitglied ernannt, da er ab jetzt als passiver Sänger dem Chor angehört.
Ein besonderes Ereignis dieses Abends war die Verabschiedung unseres langjährigen künstlerischen Leiters Alfred Schulze-Aulenkamp. Alfred Schulze–Aulenkamp hatte 16 Jahre lang erfolgreich die Leitung des Städtischen Chores inne, ehe er diese vor wenigen Wochen aus beruflichen Gründen an seinen jungen Kollegen Mateo Peñaloza Cecconi weiter gegeben hat. Der Chor blickt dankbar zurück auf 16 Jahre fruchtbare Zusammenarbeit mit vielen denkwürdigen Konzertproduktionen und nicht zuletzt auch auf die stets engagierte und kreative Betreuung des Chores während der nicht leichten Zeit der pandemiebedingten Einschränkungen bei den Probenarbeiten.
Der Chor bedankte sich für die langjährige künstlerische Betreuung mit einem Geschenk und einer Power Point-Präsentation, die noch einmal an viele schöne Momente der gemeinsamen Zeit erinnerte.
Mit freundlichen Grüßen
Marianne Kalfhaus
Vorsitzende Städtischer Chor Recklinghausen