Pressespiegel 2024
Wehklagen & Jammern auf hohem Niveau
Städtischer Chor RE mit Bach und Haydn
Am Samstag, 27. April (19 Uhr), widmet sich der Städtische Chor Recklinghausen in der Recklinghäuser Christuskirche zwei herausragenden sakralen Werken der Musikgeschichte. Zur Aufführung kommen Johann Christian Bachs „Miserere in B-Dur“ und Joseph Haydns Messe in Bedrängnis und Not „Missa in Angustiis Hob. XXII:11″, zwei hochkarätige Werke, die selten zu Gehör gebracht werden. „Miserere in B-Dur“ wird sogar, so versprechen die Veranstalter, zum ersten Mal in der Metropole Ruhr aufgeführt.
Orchestral begleitet werden beide Werke von der Neuen Philharmonie Westfalen. Außerdem mit von der Partie sind national und international konzertierende Musikerinnen und Musiker wie Natascha Schnur (Sopran), Vera Fiselier (Alt), Tobias Galgau (Tenor), Simon Robinson (Bass) und Mateo Pefialoza Cecconi (Musikalische Leitung).
In schweren, unsicheren Zeiten suchen die Menschen seit alters her Trost und Halt in der Gemeinschaft und nicht zuletzt im gemeinsamen Gesang und gemeinsamen Musizieren, sehr oft auch mit Hinwendung zu Gott. Dies trifft auch auf die Epoche zu, die die klassischen Musik hervorbrachte. Eine Zeit, die politisch und gesellschaftlich geprägt war durch eine Vielzahl an Kriegen und sozialen Umbrüchen, in die ganz Europa verstrickt war, was sich auch in den kompositorischen Arbeiten von Haydn und J.C. Bach wiederspiegelt.
Doch deren Musik bleibt nicht beim Klagen, Wehklagen oder Schmerz stehen, sondern vermittelt gleichzeitig ein positives Lebensgefühl voller Zuversicht und Lebenskraft.
Bernd Aulich, Recklinghäuser Zeitung im April 2024
Chorbesuch aus Dordrecht
Bürgermeister Christoph Tesche hat eine Delegation aus 35 Sängerinnen und Sängern des Dordrechter Orpheus-Ensembles sowie acht Mitglieder des Städtischen Chors im schönsten Rathaus von Nordrhein-Westfalen empfangen.
Der Besuch ist Teil eines besonderen musikalischen Austauschs zwischen den Partnerstädten. „Reckinghausen und Dordrecht setzen mit diesem Austausch ein starkes Zeichen für ihre enge kulturelle Partnerschaft.“ betonte Tesche.
Es ist die erste deutsch-niederländische Zusammenarbeit der beiden Chöre seit über 40 Jahren.
(Foto: Stadt Recklinghausen)
Städtischer Chor & NPW mit Puccini und Vivaldi
Konzert am 3. 12. im Festspielhaus
Der Städtische Chor Recklinghausen und die Neue Philharmonie Westfalen lassen Puccini und Vivaldi erklingen – und sagen Danke für 75 Jahre Frieden in Europa und Frieden in ihrer Stadt. Unter der Leitung von Mateo Peñaloza Cecconi präsentieren der Städtische Chor und die NPW Werke von Puccini und Vivaldi. Auf dem Programm stehen Giacomo Puccinis „Messa di Gloria“ und das „Gloria D-Dur RV 589“ von Antonio Vivaldi, zwei sakrale Werke aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten waren. Erst Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden diese Stücke wiederentdeckt und erfreuen sich seitdem zunehmender Beliebtheit.
Am Dienstag, 3. Dezember, erklingt das diesjährige Adventskonzert mit dem tiefsinnigen Titel „Gloria“ um 19.30 Uhr im Festspielhaus.
Chorisch unterstützt wird der Städtische Chor vom Orfeus Ensemble aus Dordrecht, das anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft in der Ruhrfestspielstadt zu Gast sein und bei Puccinis „Messa di Gloria“ mitwirken wird. Als Solisten konnten die jungen Gesangstalente Sophie Harr (Sopran), Vera Fiselier (Alt), Jongyoung Kim (Tenor) und Yancheng Chen (Bariton) gewonnen werden.
Wohl niemand vermochte es besser, wahre Lobeshymnen Gott zu Ehren zu komponieren, als die beiden italienischen Großmeister. Die Vitalität und Heiterkeit ihrer Musik, italienischer Charme und eine kaum zu bändigen jugendlichen Frische lassen das prächtige und schillernde Italien des Spätbarocks und der Romantik wieder aufleben – eine Blüte friedliebender kultureller Gesellschaft.
Giacomo Puccini (1878-1880) ist vor allem als grandioser Opernkomponist von Opern wie „Tosca“ und „Madama Butterfly“ bekannt. Nur wenige wissen, dass er auch ein begnadeter und leidenschaftlicher Kirchenmusiker war und das sogar in fünfter Generation. Die „Messa di Gloria“ komponierte Puccini bereits im Alter von 22 Jahren. Es ist die Abschlussarbeit seines Studiums am Konversatorium in Lucca, und doch schon so ausgereift, dass er diese in seinen späteren Werken mehrmals rezitierte.
Das „Gloria D-Dur“ komponierte Antonio Vivaldi (1678-1741) vor mehr als dreihundert Jahren in Venedig. Es ist heute eines der beliebtesten geistlichen Vokalwerke des Barock-Komponisten. Vor allem diesem Gloria ist es zu verdanken, dass Vivaldi heute weit mehr als nur der Komponist der „Die vier Jahreszeiten“ und einer Vielzahl an Violinkonzerten ist.
Bernd Aulich, Recklinghäuser Zeitung am 12.11.2024